ZeitverLUST

Altenalptürm

Gioja I

Sprache zehn

Sommer in Walde

Kau-Trance

PsyCH

Musikstücke    Zeit Komponistin /
Komponist
01  ZeitverLUST          Pulsierende Alltagshektik dehnt sich in einen lustvollen Zeitgarten aus.   6:57 B. Schirmer
C.Niederhauser
        
02  BetrufMit dem täglichen Betruf behüten die Bergbauern die Zukunft ihrer Alp.   2:47 Christian Zehnder
        
03 Altenalptürm  Ein traditioneller Ländler gerät in die Unberechenbarkeit der Gegenwart.   5:26 B. Schirmer
        
04  Gioja IMoment des Glücks.   0:48 B. Schirmer
        
05  Sprache zehnWinter im Jura.   4:21 C. Niederhauser
        
06  Sommer in      WaldeZeit rinnt durch endlose Sommertage.   4:41 B. Schirmer
        
07 Kau-TranceDer Zeit-Reigen einer wiederkäuenden Kuh.   5:34 B. Schirmer
C. Niederhauser
        
08  Gioja  IIMoment des Glücks.   0:31 B. Schirmer
        
09  Lockdown 45Der Lockdown hat die Musiker*innen fest im Griff, zuerst 45 Tage, dann länger und immer länger.   5:14 B. Schirmer
        
10  PsyCHDie Schweiz während der Corona-Zeit.
Splitter aus der Filmmusik „Psycho“ fliegen vorbei.
   4:58 B. Schirmer
        
11 Gäge ds
Ungmach
Ein Alpsegen begegnet einer gregorianischen Melodie.   6:02 B. Schirmer
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Pressestimmen:

Alpin-experimentelle Weblinien / greenbeltofsound.de

Die Schweizer Hackbrett-Meisterin Barbara Schirmer hat das Spiel für ihr Instrument wie keine andere Musikerin bei den Eidgenossen entgrenzt. Bekannt wurde sie bei uns vorrangig durch ihre Projekte mit dem Stimmenkünstler Christian Zehnder. Für ihr neues Werk ist sie eine Liaison mit einer anderen, dieses Mal instrumentalen Klangfarbe eingegangen. Zusammen mit dem Cellisten Carlo Niederhauser entwirft Schirmer auf Zeitverlust Klangtableaus, in denen der Zeitbegriff gedehnt und aufgehoben wird. Das wird in denkbar unterschiedlicher Gestalt ausgeformt.
Da verfangen sich alpine Ländler-Reminiszenzen in wandernden Minimal-Loops („Altenalptürm“), Sakrales („Betruf“/ „Gäge Ds Ungmach“) und stille Jahreszeitenbilder durchdringen sich, losgebunden von Taktgebungen. Man hat das Gefühl durch einen akustischen Freiraum zu schreiten, in dem das Zifferblatt der Uhren stehen geblieben ist, man wie auf einem Naturspaziergang plötzlich unendlich viel Zeit hat, auf knisternde und wispernde Geräusche zu achten („Sommer In Walde“).
Die Textur zwischen dem kristallinen Hämmern und den warmen Saiten schafft dabei beglückende Dialoge, die auch mal mit Humor zu nehmen sind, etwa beim Porträt einer wiederkäuenden Kuh („Kau-trance“). Experimentell wird es bei der Reflektion der pandemischen Ausnahmezeit: Da geistert plötzlich Hitchcocks „Psycho“ ins Ohr und man begreift den Titel: Die letzten 14 Monate haben uns viel weggenommen und Einiges wiedergeschenkt.  Vor allem Letzteres ist hier auch für eine Zeit nach Corona eingefangen.
© Stefan Franzen

Jazzthing.de 2021 Nr. 139

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